Bad Honnef | Endlich geschafft! Den Dragons gelang am Samstagabend der erste Sieg in der ProA. Gegen die Bayer Giants Leverkusen gewannen sie hoch und verdient mit 91:64.
Nach neun Niederlagen in Serie landeten die Dragons Rhöndorf gegen die Bayer Giants Leverkusen einen deutlichen 91:64-Sieg (48:36). Es war der lang ersehnte Befreiungsschlag, den rund 900 Fans in der Menzenberger Sporthalle ausgiebig feierten.
Rhöndorf hatte bereits eine Woche zuvor in Nürnberg eine deutlich aufsteigende Formkurve gezeigt. Im Gegensatz zu den bisherigen Partien traten die Hausherren diesmal über 40 Minuten diszipliniert als eine Einheit auf. Dem hatte Leverkusen lediglich im ersten Viertel etwas entgegen zu setzen, als die Giants nach Dreiern von James Hublin (2“/4:7) und Drew Brandon (8“/17:21) in Führung gehen konnten. Es sollten allerdings die einzigen Glücksmomente für Leverkusen bleiben. Die restliche Zeit bestimmten die Dragons das Geschehen auf dem Parkett.
Nach dem ersten engen Viertel drehte im zweiten zunächst Antoine Davis auf, der mit insgesamt 23 Punkten, davon fünf per Dreier, seine bislang beste Saisonleistung bot. Mit 13 Punkten innerhalb von fünf Minuten war der amerikanische Guard maßgeblich daran beteiligt, dass die Dragons erstmals in der laufenden Spielzeit mit einem komfortablen Vorsprung von zwölf Punkten in die Halbzeitpause gehen konnten. Nach dem Seitenwechsel bäumten sich die Giants nochmals kurzzeitig auf. Mit einem 8:2-Lauf in den ersten vier Minuten verkürzte Leverkusen auf 50:45. Es sollte die stärkste Phase des 2,16 Meter langen Dennis Heinzmann sein, den Rhöndorfs lange Garde ansonsten bestens im Griff hatte. Viktor Frankl-Maus stoppte den Run der Gäste per Dreier und nach 30 Minuten war die Führung wieder zweistellig (64:59).
Im Abschlussviertel machten die Dragons dann frühzeitig den Deckel drauf. Erst setzte sich Bastian Winterhalter mit sechs Punkten in Folge glänzend in Szene (33“/70:52), dann startete das große Showlaufen von Sterling Carter, der mit 31 Zählern zum Topscorer der Partie avancierte, allen 13 erzielt er innerhalb der letzten sechs Minuten. Bei Leverkusen brachen in der Schlussphase defensiv wie offensiv alle Dämme. Den Schlusspunkt setzte Florian Wendeler mit einem wuchtigen Slamdunk zum 91:64.
Fazit: Das Rhöndorfer Team setzte den Game-Plan von Headcoach Boris Kaminski konsequent um. Die Kreise des US-Quartetts von Leverkusen wurde effektiv eingeengt, besonders der ausgewiesene Topscorer Timothy Knipp musste sich mit 13 Punkten bescheiden. Der Rebound ging zwar einmal mehr an die Gäste (45 Leverkusen/38 Rhöndorf), dafür leisteten sich die Dragons nur sechs Ballverluste (Leverkusen 16). Rhöndorfs Trefferquoten aus dem Feld (47% gesamt/48% 3er) und an der Freiwurflinie (80%) waren tadellos. Insgesamt zeigte Rhöndorf eine Leistung, die optimistisch stimmt für das anstehende Auswärtsspiel am kommenden Wochenende in Trier.
Achim Kuczmann (Headcoach Leverkusen): „Es ist immer schwierig sich von einer Niederlagenserie freizumachen. Die Kritik, vor allem in den sozialen Medien, nimmt zu und ist nicht immer sachlich. Rhöndorf hat es heute geschafft und sehr gut gespielt. Dazu kann man nur gratulieren. Wenn man bereits zur Halbzeit mit zwölf Punkten in Rückstand gerät, wird es schwierig, sich zu befreien. Dann fallen einige Würfe nicht und die Moral ist dahin. Aber wir haben in der Vergangenheit solche Situationen schon mehrfach erlebt. Entscheidend ist, solche Niederlagen schnell aus den Köpfen zu bekommen und am kommenden Samstag wieder anzugreifen.“
Boris Kaminski (Headcoach Rhöndorf): Durch den ersten Saisonsieg ist schon etliches an Last von uns abgefallen. Das letzte Wochenende hat das Team ein gutes Stück weit zusammengeschweißt, was man heute sehen konnte. Unsere Defensive hat über Weite Strecken gut funktioniert, was in der Offensive vieles leichter macht. Die Mannschaft hat eine ordentliche Portion Selbstvertrauen getankt. Jetzt kommt es darauf an, den Schwung mit ins Spiel gegen Trier zu nehmen und die gute Leistung zu bestätigen.
Rhöndorf: Carter (31 Pkt./5-3er), Milovic, Holiday (6), Lodders (4), Frankl-Maus (7/1), Schönborn (4), Wendeler (8), Davis (23/5), Winterhalter (8), Tratnjek
Leverkusen: Kreklov III. (12 Pkt./1-3er), Brandon (12 pkt./13 Reb.), Kuczmann (4), Twiehoff (5/1), Hulbin (12/1), Heinzmann (6), Knipp (13/3), Merkens, Bich, Behler
Rhöndorf/Leverkusen: FG 47%/38%, 2er 47%(21/45)/44%(18/41), 3er 48%(11/23)27%(6/22), FT 80%(16/20)/56%(10/18), R 38/45, AS 20/16, ST 8/1, TO 6/16, BS 1/6, PF 20/20