Erzbistum: Keine Gefahr durch Asbestfreisetzung nach St. Josef-Feuer

Bad Honnef – Immer noch herrscht Fassungslosigkeit bei der Bad Honnefer Bevölkerung über den Großbrand im Gebäude der alten St. Josef-Realschule. Die war umso größer, als bekannt wurde, dass vermutlich Brandstiftung zu der Katastrophe führte. Hätte die Feuerwehr die Lage nicht so gut unter Kontrolle gebracht oder hätte es an dem Abend starke Winde gegeben, wären eventuell noch andere umliegenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen worden. So blieb es nach bisherigen Erkenntnissen nur bei Sachschaden.

Aber auch an den Tagen nach dem Feuer beschäftigen Details Teile der Bevölkerung. So wurden „Honnef heute“ Fotos von zahlreichen BigBags mit der Aufschrift „Asbest“ zugeschickt. Die Sorge ist groß, dass eventuell bei dem Brand Asbestpartikel freigesetzt wurden. Bereits am Brandabend wurde in einer Facebookgruppe auf mögliche Gefahren hingewiesen und geraten, sich dem Unglücksort nicht zu nähern. Offensichtlich war dieser Hinweis nicht unbegründet.

Das Erzbistum bestätigte heute Nachmittag, dass sich den den Säcken tatsächlich Asbest befindet: „Die innerhalb des Bauzaun stehenden BigBags beinhalten die in den letzten Tagen vor dem Brand entnommenen Asbestmaterialien.“ Gefahr ginge allerdings von ihnen nicht aus, da die BigBags extra für ein solches Verfahren vorgesehen seien. Sie entsprächen den gesetzlichen Bestimmungen und würden von einer Fachfirma abtransportiert.

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Das Erzbistum teilt weiter mit, dass zur Planung des Abbruchs der Bestandsschule im Vorfeld eine Schadstoffuntersuchung durch ein Sachverständigenbüro durchgeführt worden sei. Daraus habe man ein behördlich genehmigtes Abbruch- und Entsorgungskonzept entwickelt. Bei der Untersuchung seien im Innern des Gebäudes kleinere asbestbehaftete Wand- und Bodenflächen identifiziert worden. „Diese Flächen bezogen sich ausschließlich auf zwei Teilbereiche des Lagerkellers und wurden durch Fachfirmen als erster Abbruchschritt bereits entfernt. Bei der Außenhaut wurde ein Asbestanteil bei den Dachschindeln festgestellt. Daher wurde parallel zur Innensanierung begonnen, die Dachschindeln per Hand zu entfernen und direkt in BigBags zu füllen“, erklärt das Erzbistum. Zum Zeitpunkt des Brandes sei dieser Schritt für die gesamten nach außen zeigenden Dachflächen glücklicherweise abgeschlossen gewesen.

Allerdings:  Ein entsprechendes Vorgehen für die zum Innenhof zeigenden Dachflächen habe der Brand verhindert. Die dortigen Dachschindeln seien mit den eingestürzten Dachflächen entweder in das Gebäudeinnere oder in den Innenhof gestürzt. Ein zertifizierter Schadstoffsachverständiger hätte die Situation begutachtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Schuttbereiche durch Löschwasser und Regen sehr stark durchfeuchtet seien und derzeit keine akute Gefahr vorläge, dass sich Asbestfasern in die Luft lösten.

Wie geht es nach dem Brand mit dem Gebäude weiter? Hierzu teilt das Erzbistum mit, dass zurzeit in enger Absprache mit der Bezirksregierung als zuständige Behörde ein dem Brandereignis angepasstes neues Abbruch- und Entsorgungskonzept entwickelt werde. Sobald Polizei und Versicherung die Arbeiten genehmigten, solle mit der fachgerechten Entsorgung des Brandabraumes begonnen werden. Im Anschluss könne dann das Restgebäude wie vorgesehen rückgebaut werden.

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