
Stadt Siebengebirge | Nicht nur in Bad Honnef ist das geplante Factory-Outlet-Center Gesprächthema Nr. 1. Auch in Könisgewinter wird es kontrovers diskutiert. Dennoch: Die Stadt würde wohl profitieren.
Dietmar Rüsch und Michael Herttrich aus Königswinter stellten nun ihren Kollegen aus Bad Honnef, Rainer Quink und Martina Ihrig, die aktuelle Situation vor. Vor allem stellten sie dar, welchen Umfang das FOC haben könnte, wie weitere Verfahrensschritte aussehen und welche möglichen Auswirkungen ein FOC auf die Verkehrsentwicklung und das umliegende Gewerbe haben könnte.
Beide Seiten waren sich einig, dass ein FOC auf der einen Seite große Chancen, beispielsweise für die Gastronomie und das Hotelgewerbe beider Städte, bieten könne, andererseits benannten sie auch die Nachteile für den Einzelhandel. Unabhängig von der Existenz eines FOC in der Nachbarschaft ginge die größere Bedrohung allerdings vom Internethandel aus.
Ein FOC würde in der Regel ausgewählte Textil-Markenware anbieten: Restbestände, Überhänge oder zweite Wahl. Die Ware stünde zunächst dem Einzelhandel exklusiv zur Verfügung und würde erst drei Monate später im FOC verkauft. „Die Bedenken des ortansässigen Einzelhandels über möglichen Kaufkraftverlust nähmen die Liberalen sehr ernst“, so Rainer Quink und Martina Ihrig.
Die Liberalen halten es für sinnvoll, dass sich die Vertreter beider Stadtverwaltungen schnell an einen Tisch setzen, „damit allen gemeinsam die bislang vorhandenen Informationen vorliegen um zu einer ersten Bewertung zu kommen“. Im anschließenden Prozess sollten die Betroffenen, wie Einzelhandel, Gastronomie und Hotelgewerbe eingebunden werden um mögliche Synergien für beide Städte auszuarbeiten. Positive Auswirkungen seien vor allem für den Tourismus und infolge bei der Auslastung der Hotelbetten zu erwarten. Auch die Attraktivität Bad Honnefs als Seminar- und Kongressstadt dürfte steigen, so die Liberalen.Vor dem Hintergrund der Abwanderung von KSI und AIZ sei dieser Aspekt nicht unwichtig.
Gleichzeitig gelte es gemeinsam Lösungen zu finden um nachhaltig negative Auswirkungen auf das Einzelhandelsangebot zu verhindern. Die Attraktivität Bad Honnefs als Einkaufsstadt müsse aus Sicht beider FDP-Fraktionen erhalten bleiben. „Gelingt es, wieder Bildungsträger anzusiedeln, kann das auch den Einzelhandel stärken. Man sollte die Wechselwirkungen im Auge behalten“, so die FDP-Vertreter.
Das Thema sei für die Freien Demokraten erneut ein Beweis dafür, dass es im Siebengebirge nur zusammen voran gehen kann.