Bad Honnef-Rhöndorf | Gut Ding braucht Weil. So entwickelt sich der Lehrweinberg hinter dem Musikpavillon am Ziepchesplatz in Rhöndorf langsam aber beharrlich zu einem Mekka der rheinischen Weinliebhaber.
Erst kürzlich besuchte die rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete und Winzertochter Julia Klöckner den ehemaligen historischen Weinberg Ulaneneck. Heute stehen dort 136 Reben, die liebevoll und mit Engagement von den Mitgliedern des Bürger- und Ortsvereins Rhöndorf gepflegt werden.
Der richtige Schnitt bringt die Rebe in Form
Mindestens einmal im Monat treffen sich Freiwillige zu einem Arbeitstag. Heute stand der Rebschnitt auf dem Programm. „Mit dem Rebschnitt wird die Rebe an die Bedürfnisse des Weinbergs angepasst“, erklärt Jörg Haselier, Vorsitzender des Bürger- und Ortsvereins. Heranwachsende Reben werden innerhalb von mehrerern Jahren in eine bestimmte Form gebracht, gleichzeitig wird die Fruchtrutenzahl für das kommende Ertragsjahr bestimmt.
Dafür, dass fachlich alles einwandfrei verläuft, sorgen der Weinwissenschaftler Götz Teichgreeber, Winzer Karl-Heinz Broel und Alfred Höhler, stellvertretender Vereinsvorsitzender des Bürger- und Ortsvereins in Rhöndorf.
Sechs Weinsorten stellen die Hobby-Winzer mittlerweile her: Rivaner, Scheureebe, Kerner, Weißburgunder, Spätburgunder, Riesling. Ziel ist nicht die Ökonomisierung sondern der Erhalt der Tradition. Haselier: „Der Weinberg soll Teil der Rhöndorfer Chronik sein.“
Sechs Weinsorten
Mit dem Jahrgang „Null“ brachte man 2011 bereits 30 Flaschen auf den Markt, 2012 waren es schon 108. Und die Qualität wird immer besser. Im nächsten Jahr wahrscheinlich auch der Ertrag. Denn diesmal wollen die Winzer ihre kostbaren Früchte besser vor den Vögeln schützen, die einen Großteil der Ernte zu ihrer „süßen“ Beute machten.
Übrigens: Nicht nur Wein bietet der Berg. Verschiedene Rosensorten aus Adenauers Garten sind dort ebenfalls zu bewundern. Zusatznutzen: An Rosen ist früher als an Weinreben der Mehltaubefall zu erkennen.
Bürger und Ortsverein Rhöndorf
Foto obere Reihe v.l.: Friedhelm Safé, Hildegard Teichgreeber, Götz Teichgreeber, Jörg Hunstock, Franz-Josef Weber, Alfred Höhler. Unten: Dr. Kathrin Born, Jörg Haselier