Bad Honnef | Umfangreiche Änderungen bei der Erste-Hilfe-Ausbildung sind zum 1. April 2015 geplant. Für Führerschein-Bewerber wird der Erste-Hilfe-Kurs um eine Unterrichtsstunde länger dauern, für Ersthelfer in Betrieben verkürzt sich die Ausbildung auf einen Tag.
So sollen künftig alle Erste-Hilfe-Lehrgänge auf neun Unterrichtstunden gestrafft werden und mehr Praxistraining bieten, dafür weniger Theorie, teilt das DRK mit.
Künftige Autofahrer müssen 45 Minuten mehr aufwenden, da der bisher obligatorische Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ (mit bisher acht Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten) durch einen neuen Neun-Stunden-Kurs ersetzt wird. Mit den neuen Kursen will das DRK deutlich mehr Praxisbezug bieten, um bei Unfällen die Verletzten besser versorgen und auch mehr Leben retten zu können.
Für Ersthelfer in Betrieben wird die Ausbildung von bisher 16 auf neun Unterrichtseinheiten verkürzt. Betriebe müssen damit ihre Mitarbeiter nur noch einen Tag statt bisher zwei Tage für die Teilnahme an der Erste-Hilfe-Ausbildung freistellen.
Dafür wurden wichtige Inhalte auf das Wesentliche reduziert. „Zum Beispiel wird es mehr Training der Herzdruckmassage geben statt theoretischer Erläuterung des Blutkreislaufs. Hierbei werde laut DRK berücksichtigt, dass in Deutschland in der Regel spätestens nach 15 Minuten professionelle Hilfe eintrifft.
Mit der Verkürzung und der Orientierung auf Praxisnähe könne nach Ansicht der Rettungsorganisation die Hemmschwelle für den Besuch einer Erste-Hilfe-Ausbildung gesenkt werden – eine Voraussetzungen dafür, dass Erste Hilfe von jedem einzelnen öfter trainiert werde. Außerdem nähere sich das DRK damit den europäischen Standards für die Erste-Hilfe-Ausbildung an.
Foto: DRK