Bad Honnef | Kritischer als CDU, Bürgerblock und FDP gehen die Bad Honnefer Grünen mit der Entscheidung für das Erzbistum als Gesamtschulträger um. Sie wundern sich über das Vorpreschen der anderen Fraktionen.
Grundsätzlich begrüßen die Grünen das Interesse des Erzbistums, mehr als 20 Millionen Euro in eine Gesamtschule investieren zu wollen. Sie werden dem Antrag zustimmen, dass die Verwaltung in konkrete Verhandlungen über eine Trägerschaft tritt. Allerdings setzen sie die Messlatte hoch.
So sei es für die Umweltpartei unabdingbar, dass alle Schülerinnen und Schüler aus Bad Honnef aufgenommen werden müssten, die eine Haupt- und Realschulempfehlung hätten, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, sagt Sprecher Joachim Langbein. „Quoten für bestimmte Konfessionen lehnen wir daher ab.“
Außerdem erwarten die Grünen vom Erzbistum, dass es Schülerinnen und Schülern Ethikunterricht anbietet, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen. Das sei an anderen Bekenntnisschulen üblich.
Ein weiterer wichtiger Punkt, „den wir in unsere endgültigen Entscheidung miteinbeziehen möchten, ist die Frage, ob die Stadt einen Sitz in der Schulkonferenz und damit langfristigen Einfluss auf das Konzept und die Entwicklung der Schule hat oder nicht, so Langbein.
Weiterhin sollen sich die Grünen während ihrer Vorbereitung auf die Ausschusssitzung darüber verständigt haben, dass unter Berücksichtigung der Zahl der Schülerinnen und Schüler von Minderheiten im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl Pädagogen mit dem entsprechenden Bekenntnis eingestellt werden müssten. Das sehe das Schulgesetz in NRW bei mehr als 12 Schülerinnen und Schülern einer konfessionellen Minderheit vor.
Irritiert habe die Grünen die schnellen Entscheidungen von CDU, Bürgerblock und FDP für das Erzbistum. Das könne als Freibrief verstanden werden und stärke bei den Verhandlungen nicht unbedingt die Position der Verwaltung.
Sitzung des Bildungsausschusses, heute Abend, 18 Uhr, Rathaus