Bad Honnef – Täglich sterben Zivilisten und Soldaten im von Rußland zu verantwortenden Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen, meist Frauen und Kinder, sind bislang aus dem Kriegsgebiet geflohen. Davon viele nach Deutschland. Der DGB berichtet, dass bereits im Mai diesen Jahres 831.900 Geflüchtete über die Fachanwendung“Free“ registriert waren, die Dunkelziffer werde aber als hoch eingeschätzt. In Bad Honnef leben zurzeit 400 Geflüchtete, die von der Stadt begleitet werden.
Nach wie vor ist Hilfe für die UkrainerInnen, die ihre Heimat verlassen, dringend erforderlich. Seit beginn der Krise setzt sich die private Organisation „Help Force Honnef“ für die Versorgung der Betroffenen mit Hilfsmitteln ein. Vor kurzem beendeten die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die die Spenden persönlich zu den Verteilstellen ins Grenzgebiet fahren, ihre dritte Spendenfahrt. Hierüber berichtet Michael Lingenthal, einer der Hauptinitatoren von „Help Force Honnef“.
Kinder, die sich apathisch an die Hände ihrer Mütter klammern
„Wenn wir die Geschichte der Geflüchteten aus der Ukraine hörten, wie stark viele Kinder, Frauen und Alte traumatisiert vom russischen Angriff sind, dann hat uns dies tief erschüttert“ erklärte der Koordinator der 3. Hilfsfahrt, Wolfgang Heuchel aus Rhöndorf. Seine Frau Anna-Maria ergänzte: „Die Schicksale dieser Menschen und der noch länger anhaltende Krieg sind Grund und Motivation genug, um unsere Hilfsaktion fortzuführen.“
Das Ehepaar lieferte die Sachspenden zur Caritas-Košice (Ostslowakei). Von dort wurde der größte Teil der Spenden an die Caritas-Užhorod (Westukraine) für die Versorgung von Binnenflüchtlingen übergeben. Einen kleinen Teil der Lieferung nutzte die Caritas direkt, um Flüchtlinge im Raum Košice zu versorgen.
Not und Leid der Flüchtlinge haben sich nicht verändert
Eindrucksvoll war der Gang durch den „Hotspot Michalovce“. Hier werden weiterhin ukrainische Flüchtlinge, die aus den Kriegsgebieten in der Ukraine geflohen sind, erstversorgt. Leider haben sich auch die Not und das Leid der Flüchtlinge nicht verändert. In der Heimat alles verloren, sind viele der Ankommenden traumatisiert. Frauen wurden vergewaltigt und anderweitig misshandelt. Einige Flüchtlinge kommen nur mit dem an, was sie am Körper tragen und was in einen Rucksack passt. Kinder, die sich apathisch an die Hände ihrer Mütter klammern.

Die Lebensmittel, Hygieneartikel, Medizinische Artikel, etc. die an die Flüchtlinge verteilt werden, stammen nahezu vollständig aus Spenden. Der kleine Vorrat dieser Güter im Hotspot ist schnell aufgebraucht. Die Menschen dort sind weiterhin auf Spenden angewiesen.
Offene Türen und Herzen für Unterstützer aus Bad Honnef
Zurzeit werden dort täglich 50-100 Flüchtlinge, sowohl aus der Ukraine kommend aber auch schon in der Slowakei befindliche, versorgt. Hierzu gehört, neben der Registrierung, u.a. auch ärztliche Versorgung, psychologischer Beistand, Seelsorge und Verpflegung für eine mögliche Weiterreise.
Der Hotspot wird, unter Leitung der lokalen Feuerwehr, überwiegend von freiwilligen Helfern und Helferinnen, betreut.
Im Vergleich zu unserem Besuch im Mai dieses Jahres hat sich an der guten Organisation vor Ort nichts Wesentliches verändert. Anders als im Mai werden die Flüchtlinge jetzt allerdings in der Regel mit kleineren Fahrzeugen (PKW, Van) von der UKR/SK Grenze zum Hotspot gefahren.
Über unsere Aussage, dass wir am Vortag eine Lieferung mit diesen Hilfsgütern an die Caritas-Košice zur Weiterverteilung an Flüchtlinge in der UKR und auch in der SK geliefert haben, haben sich unsere Gesprächspartner sehr gefreut und vielmals bedankt. Das macht einmal mehr deutlich, dass wir von der HFH und unsere zahlreichen Spender und Spenderinnen aus Bad Honnef, hier auf offene Türen und Herzen treffen.
Im November folgt eine weitere Fahrt
Das Engagement vor Ort hat uns darin bestärkt mit der HFH weiterzumachen und im November des Jahres wieder unseren kleinen Beitrag zu leisten, um das Not der Menschen vor Ort ein wenig zu lindern. Sowohl die Flüchtlinge aber auch die Helfer und Helferinnen sind dafür äußerst dankbar. Die gute Kooperation mit der Abtei Maria Laach und dem „Kellerladen e.V.“ (Köln) soll dabei fortgeführt werden.
Für die „Help Force Honnef“:
Wolfgang Heuchel, Anna-Maria Heuchel-Reinig, Carolin Dißmann, Susanne Langguth, Gerlinde Neuhoff, Gerhard Kunz, Michael Lingenthal
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