Rhein-Sieg-Kreis | Hohe Verluste bringt dem Rhein-Sieg-Kreis die Beteilung an dem Energie-Riesen RWE. 1,4 Millionen Anteilscheine hält der Kreis an dem krisengeschüttelten Unternehmen. 84 Millionen Euro müssen somit kompensiert werden. Das berichtet heute die Wirtschaftswoche.
Für einzelne Städte bedeute das eine höhere Umlage, so die WW.
Im vergangenen Jahr stimmte der Bad Honnefer Rat mit der Mehrheit der Allianz einen von Landrat Fridjof Kühn empfohlenen Kauf von Rhenag-Aktien zu. Kühn erhofft sich durch eine angenommende Gewinnerzielung eine Senkung der Kreisumlage.
Klaus Döhl, CDU-Stadtratsmitglied und Kreistagskandidat, würde „aufgrund meines damaligen Wissens“ auch heute den Kauf der Anteile empfehlen. Für Rainer Quink, FDP, war sein Veto nicht nur auf die wirtschaftliche Situation der Muttergesellschaft RWE zurückzuführen sondern auch auf seine Überzeugung, dass der Kreis sich nicht an Unternehmen der Wirtschaft beteiligen solle, das sei keine öffentliche Aufgabe. Außerdem sieht er ein hohes Risiko, „da nicht klar ist, ob die heutigen Margen auch in Zukunft zu halten sind“.
RWE ist mit 66,67 % Anteil der Hauptgesellschafter der Rhenag. Mitglied des REW-Aufsichtrats ist Landrat Frithjof Kühn. Er sitzt ebenfalls im Rhenag-Verwaltungsbeirat. Kühns Rolle wurde von den Medien immer wieder kritisch hinterfragt. In einem Interview mit dem General-Anzeiger sagte er, er sei als Landrat verpflichtet, die Interessen des Kreises und seiner Kommunen wahrzunehmen, dieser Verpflichtung käme er nach. Als RWE-Aufssichtsratsmitglied sei er nicht an den Verhandlungen beteiligt.
Über den Rhenag-Deal ist bis heute nicht entschieden worden, außer der Kreis-CDU wollte keine Partei in das Geschäft einsteigen. In der nächsten Wahlperiode wollen die Christdemokraten das Thema erneut einbringen.
Foto: RWE | Montage: Honnef heute