Bad Honnef. Viele Geschäfte in der Bad Honnefer City bangen um ihre Existenz. Die Kundenzahlen sind teilweise dramatisch zurückgegangen. Zu der Misere beigetragen haben der Verkauf über das Internet, der Kaiser’s-Exodus aber auch Maßnahmen wie die Kanalerneuerung und das Parkraumkonzept. Nun schlagen Angela Dussier und Petra Altenberg Alarm. Ihr Drogeriemarkt DroNova in der Hauptstraße/Ecke Bahnhofstraße steht vor dem Aus.
„Wenn sich nicht noch Entscheidendes tut, wird’s hier nicht mehr weitergehen“, so Angela Dussier. Die beiden Unternehmerinnen haben zurzeit nicht die Mittel, um die Regale kundengerecht zu füllen.
Für den DroNova-Markt begann die Krise mit der Kanalerneuerung. Bis dahin lief alles gut, dann ging die Kundenfrequenz in den Keller. „Davon haben wir uns nicht mehr richtig erholt“, erzählt Dussier. Heute sei die Kundennachfrage wieder stabil, aber die Regale sind leer. Geld für neue Ware ist nicht vorhanden.
Eine Kundin: „Das wäre wirklich furchtbar. Wo sollen wir denn hier unsere Sachen sonst einkaufen?“
Mit ihren Nerven sind die beiden starken Frauen fast am Ende. Von den Banken bekommen sie keine Unterstützung, helfen können jetzt nur noch private Investoren. Dussier: „Unsere letzte Chance wäre jemand, der sich kapitalmäßig einbringt“. Auch eine stille Teilhaberschaft sei möglich.
Besonders problematisch: Angela Dussier und Petra Altenberg waren Mitarbeiterinnen bei „Ihr Platz“. Das Unternehmen wurde nach der Schlecker-Pleite 2013 vom Markt genommen. Aber anstatt die Flinte ins Korn zu werfen, machten sie sich vor fünf Jahren selbstständig, gingen ein hohes unternehmerisches Risiko ein – auch zum Wohle der Stadt, die von einem solchen Angebot natürlich ebenfalls profitiert. Hilfe von der Wirtschaftsförderung sei aber noch nicht angeboten worden.
Ob das Geschäft noch den Sommer übersteht? Angela Dussier: „Ich weiß nicht, ob es überhaupt noch bis zum Sommer weitergehen kann.“