Bad Honnef – Es war eine dieser Lebenserfahrungen, auf die man gut verzichten kann. Nachdem ein Autofahrer einen E-Parkplatz mit seinem „Verbrenner“ missbrauchte und ein berechtigter E-Fahrzeughalter ihn nutzen wollte, war Streit vorprogrammiert. Es kam zu einer heftigen verbalen Auseinandersetzung.
Dabei ging es Letzterem gar nicht ums Parken, sondern ums „Tanken“. Der Tatort, nicht unweit vom Bad Honnefer Rathaus entfernt, ist für E-Fahrzeuge vorgesehen, deren Batterien Nachschub brauchen. Dort steht die zurzeit einzige Strom-Zapfsäule Bad Honnefs.
„Unterwegs mit unserem FIAT 500 E, neigt sich der Strom dem Ende zu. In Bad Honnef schau ich auf die App von „mobility+“, da wird mir die Ladesäule am „Rathausplatz, 53604 Bad Honnef“ angezeigt. 2 Ladestellen, 1 belegt, 1 frei. Betreiber u.a. BHAG“, schrieb später Elektromobilfahrer Manfred Stelzer an „Honnef heute“ in einem Leserbrief. Darin machte der Leverkusener aber nicht nur auf das Verhalten eines offensichtlich ungehobelten Straßenverkehrsteilnehmerkontrahenten aufmerksam, sondern auch auf ein langjähriges Problem. Denn die Zapfsäule hat rechts und links je einen Anschluss, die aufgestellten Verkehrsschilder wiesen aber nur einen zum Laden vorgesehenen Parkplatz aus. Bis heute!
Stadt und BHAG reagierten im Rekordtempo. Montag erschien der Beitrag auf honnef-heute.de, zwei Tage später, also heute, wurde die Sache geklärt. Die Stadt wies den zweiten Parkplatz als E-Parkplatz aus und stellte eine entsprechende Beschilderung auf.
Was war in der Zwischenzeit geschehen? „Als ich davon Kenntnis bekam, habe ich sofort reagiert und angewiesen, dass das geregelt wird“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff.
Zeitgleich hatte auch die BHAG dem betroffenen E-Fahrzeughalter geantwortet. Um Missverständnisse zu vermeiden, wolle sie sich zunächst darum kümmern, dass in den entsprechenden Apps nur ein Ladepunkt angezeigt wird. Außerdem versprach sie, die Freigabe der zweiten Stellfläche für E-Mobilität zu beantragen, um künftig zwei Möglichkeiten zum E-Laden gewährleisten zu können. Diese sollten dann auch als solche entsprechend kenntlich gemacht werden.
Problem erkannt, Problem gelöst! Und das in einem rekordverdächtigen Zeitraum. Jetzt müsste nur noch der „Verbrenner mit Aggressionspotenzial“ lernen, wie man sozial verträglich mit Konfliktsituationen umgeht.
Manfred Stelzer ist Bad Honnef übrigens nicht gram und will weiterhin in die Stadt kommen: „Wir kennen Bad Honnef durchaus von der guten Seite, ist meine Frau doch von der Reichenbergerstraße gebürtig, und ich bin seit nunmehr 59 Jahren, von Jugend an, sehr glücklich mit ihr.“ Deshalb habe es ihn auch besonders betroffen gemacht, solch eine Aggression erleben zu müssen.
Einweihung der ersten E-Ladesäule der BHAG 2014 in Bad Honnef
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