Remagen/Nonnenwerth – Die Vorgänge um das Franziskus Gymnasium auf der Insel Nonnenwerth werden immer mysteriöser. Während einer Pressekonferenz heute mit Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl und dem Ersten Kreisbeigeordneten Horst Gies (MdL), betonten die beiden Politiker, dass die plötzliche Entscheidung Herrn Solimans, das Franziskus-Gymnasium Nonnenwerth zu schließen, für den Kreis Ahrweiler und die Stadt Remagen absolut unverständlich sei. „Wie die Schulleitung und die Elternschaft wurden auch wir im Vorfeld nicht über die Schließung unterrichtet oder gar mit einbezogen“, so Gies und Ingendahl.
Immer wieder hätten sie in den vergangenen Wochen versucht, diesen geschichtsträchtigen Schulstandort zu erhalten. Noch am vergangenen Freitag hätten der Kreis Ahrweiler und die Stadt Remagen in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Soliman angeboten, ihn bei der Suche nach einem neuen privaten Schulträger zu unterstützen. Gleiches habe für eine mögliche finanzielle Beteiligung des Landes an notwendigen Baumaßnahmen gegolten.
Erneut wurde auf der Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass der Brandschutz als Grund für die angekündigte Schließung „für uns überhaupt nicht nachzuvollziehen“ sei. Die Kreisverwaltung sei immer bereit, Lösungen zu ermöglichen, damit der Unterrichtsbetrieb an der Schule fortgeführt werden könne. Allerdings habe Herr Soliman der Kreisverwaltung entgegen aller Ankündigungen bis heute weder ein Sanierungskonzept zur Beseitigung der Brandschutzmängel noch einen Antrag auf Fortführung der Schulnutzung über das laufende Schuljahr hinaus vorgelegt, die man hätte prüfen können.
Soliman teilte in seiner Pressemitteilung zur Schließung mit, die Kosten für den Brandschutz von „mindestens 10 Millionen Euro sowie von mir zusätzlich zu deckende Verluste von jährlich mehr als einer Millionen Euro“ seien nicht mehr tragbar. In den zahlreichen Sitzungen hätten sich keine neuen Impulse und Wege ergeben, „die wir jetzt noch verfolgen können und die nicht schon in den letzten Wochen verfolgt wurden. Deshalb gibt es aus wirtschaftlichen Gründen keine Alternative zu dieser unternehmerischen Entscheidung“.
Über die tatsächlichen Beweggründe für die Schließung der Schule ließe sich nur spekulieren, so Björn Ingendahl und Horst Gies. Allerdings würden sich Stadt und Kreis nicht an Spekulationen beteiligen.
Ingendahl und Gies fordern Transparenz bezüglich der Absichten für die weitere Nutzung der Gebäude sowie der Zukunft der gesamten Insel Nonnenwerth, „denn mit der Schließung der Schule sind die brandschutztechnischen Probleme nicht gelöst“.
An der Pressekonferenz nahm auch Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff teil. Im Vorfeld sagte er zu, an Lösungen zum Erhalt der Schule mitzuwirken.