Von Thomas Heinemann
Bad Honnef – Ab dem morgigen Donnerstag dürfen weiterführende Schulen ihre Abschluss- und Abiturjahrgänge auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereiten. Die weiterführenden Schulen im Stadtgebiet von Bad Honnef sind für die Wiederaufnahme des eingeschränkten Schulbetriebs den Umständen entsprechend gut vorbereitet.
Am 15. April hatte das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen in einer sogenannten Schulmail die Schulen informiert, ab Montag, dem 20. April Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs zu treffen. Bereits einen Tag später, am Freitag, dem 16. April, wurden Schulen und Schulträger über die schrittweise Aufnahme des Schulbetriebs ab Donnerstag, dem 23. April, informiert. Die bis zu diesem Zeitpunkt empfohlenen Hygienemaßnahmen für Schulen enthielten die Anforderungen, Schülern und Lehrern die Möglichkeit der Handwäsche mit Flüssigseife und Papierhandtüchern sicherzustellen. Am Samstag, dem 18. April, wurden die Anforderungen um vorzuhaltende Desinfektionsmittelspender erweitert.
„Da eine Wiedereröffnung der Schulen absehbar war, hat sich der Krisenstab der Stadt Bad Honnef, die Schulträgerin des Siebengebirgsgymnasiums (SIBI) ist, kontinuierlich mit den Möglichkeiten und eventuellen Voraussetzungen einer Wiederaufnahme des Schulbetriebs befasst“, erklärt Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef. So hatte die Stadt bereits vor den Osterferien mit entsprechenden Vorbereitungen begonnen – auch für die erst am vergangenen Samstag mitgeteilte Anforderung, ausreichende Mengen und Spender an Handdesinfektionsmitteln vorzuhalten, berichtet der Erste Beigeordnete: „Die Schulen sollen es den Schülern ermöglichen, noch vor Eintritt in den Unterrichts- oder Prüfungsraum eine Händedesinfektion durchzuführen.“
Diese und viele weitere Hygienemaßnahmen werden in den Schulen nach Vorgabe des Landes durch sogenannte Hygienepläne individuell geregelt. Vorhandene Pläne wurden in den vergangenen Wochen und werden auch weiterhin kontinuierlich an die neuen Anforderungen der Coronapandemie angepasst.
In diesen Hygieneplänen ist nicht nur genau beschrieben, wo und wie Schüler, Lehrkräfte, Mitarbeiter des Sekretariats und Hausmeister die Möglichkeit zur Reinigung und Desinfektion von Händen haben, sagt Norbert Grünenwald, Leiter des Fachdienstes Schule, Sport und Kultur: „In den Hygieneplänen werden Vorgaben zur Durchführung und Protokollierung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zum Beispiel der Böden und der Kontaktflächen wie etwa an Türklinken oder Handläufen in Treppenhäusern festgesetzt. Diese Vorgaben der Hygienepläne zur Reinigung werden durch das Reinigungspersonal umgesetzt.“
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Individuell geregelt werden auch weitere Schutzmaßnahmen wie etwa die Einhaltung der kontaktreduzierenden Mindestabstände während der Pausenzeiten, an den Bushaltestellen oder, im Fall des Internats Hagerhof, auch bei der Essensausgabe.
So sieht das individuelle Konzept des Siebengebirgsgymnasiums für die kommenden Tage mit Schulbetrieb für die Abiturvorbereitungen vor, dass maximal 10 Schüler je Klassenraum unterrichtet werden sollen. Die Tische werden mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern neu aufgestellt. Ein Lehrer wird bei Bedarf mehrere Räume gleichzeitig betreuen. Zudem wird ein Sitzplan für die Unterrichtsstunden erstellt, um im Falle eines Corona-Verdachtsfalls mögliche Infektionsketten unmittelbar ermitteln zu können.
Die Schüler sind auch bei der An- und Abreise zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen angehalten. Da ausschließlich der Schulbetrieb für Abitur- und Abschlussjahrgänge stattfindet, rechnen die Schulen derzeit mit einem geringen Andrang in den Linien des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Unterdessen hat der Rhein-Sieg-Kreis am 16. April mitgeteilt, den ÖPNV schrittweise zum Regelbetrieb zurückkehren lassen zu wollen. Spätestens ab Montag, dem 27. April sollen alle bisher gewohnten Kapazitäten der Schülerbeförderung wieder vorhanden sein. Am Siebengebirgsgymnasium wird der Unterricht voraussichtlich für 130 Schüler in vier Gruppen fortgesetzt werden. Die Gesamt- und Realschule St. Josef erwartet 63 Schüler, darunter 32 Schüler, die mit dem Bus zur Schule anreisen. Nicht alle Schüler werden mit dem ÖPNV anreisen. Das gilt auch für die Schüler des Hagerhofs, wo in den nächsten Tagen etwa 20 bis 25 Schüler täglich per Bus zur Schule anreisen werden.
Eine Pflicht für Schüler, im Unterricht Mund-Nasen-Masken zu tragen, gibt es derzeit nicht. Bereits vor Bekanntwerden der im Verlaufe des heutigen Mittags durch die NRW-Landesregierung kommunizierten Maskenpflicht für Benutzer des ÖPNVs wurde auf den Beschluss TOP 2.6 aus der Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 15. April 2020 hingewiesen: Demnach wurde bereits jetzt eine „Nutzung von Alltagsmasken insbesondere im öffentlichen Personennahverkehr (somit auch in der Schülerbeförderung) dringend empfohlen.“ Das Siebengebirgsgymnasium appelliert daher, bereits diese Woche bei der An- und Abreise per ÖPNV eine entsprechende Mund-Nasen-Maske zu tragen.