Rheinbreitbach –
Die Josefstraße in Rheinbreitbach soll ausgebaut werden. 350 000 Euro soll das Bauvorhaben die Rheinbreitbacher Eigentümer im Rahmen der wiederkehrenden Straßenbeiträge kosten. Das hat der Rat in der vergangenen Ratssitzung beschlossen und ist damit dem Verwaltungsvorschlag gefolgt. Was der Bürgerinitiative „Für sicheren Fußverkehr in der Josefstraße“ ganz und gar nicht passt. Sie stellte eine Petition online und will sich nun am Donnerstag, 17.08.23, mit Interessierten über das Projekt austauschen. Treffpunkt ist der Parkplatz, Josefstraße, 11 Uhr.
Die Bürgerinitiative zum Hintergrund: „Die Josefstraße wurde von der Gemeinde im unteren Teil noch nie ausgebaut. Durch diese enge, alte Dorfstraße zieht der Karnevalszug, quält sich täglich der Busverkehr, und eilt nicht selten die Feuerwehr. Auf der einen Seite wird die Straße durch die Außenseite eines langen Gebäudes, des ehemaligen Zehnthofes, begrenzt. Auf dieser Straßenseite münden im weiteren Verlauf, bis zum Kindergarten, insgesamt drei Straßen in die Josefstraße. Einen Bürgersteig gibt es bisher auf dieser Straßenseite nicht.“
Jetzt soll dort einer gebaut werden, anstatt den Weg auf der anderen Straßenseite zu verbessern. Für die Bürgerinitiative ein Unding: „Jetzt sollen wir laut Planung in Zukunft an Zaun und Häuserwand entlanglaufen – auf 150 cm.“
Die Initiative sieht bei dem geplanten Gehweg vorwiegend folgende Nachteile: Er sei nicht dort, „wo wir herkommen oder hinwollen und zwingt uns zu Querungen durch den Verkehr“. Mit 1,50 Meter sei er „beängstigend schmal“ und Ausweichmöglichkeiten auf einer viel befahrenen Busstrecke gebe es nicht. Er sei außerdem nicht nützlich für parkende Anwohner und Gäste. „Damit ist dieser Weg keine Hilfe für Kinder, Senioren und Anwohner, die in der Josefstraße laufen, sondern eher eine Gefahr“.
Was die Mitglieder der Bürgerinitiative ebenfalls ärgert: „Die Bürger sollen zwar zahlen, aber mitreden, wo sie auf der neuen Straße entlanggehen werden, durften sie nicht. Sie wurden lediglich drei Tage vor dem einstimmigen Beschluss im Rat in einer Versammlung über die Pläne informiert“. Das Bauvorhaben sei eine Fehlplanung, teuer und verschlechtere die Situation für Anlieger und Fußgänger „massiv“.
Auch die Zukunft der Parkplätze sieht die Initiative kritisch: „Statt die neun Stellplätze so zu erhalten, wie sie sind, sollen nun sechs davon unter Platzverbrauch erneuert werden. Drei davon gehen dann nur noch quer angeordnet, und wir Anwohner müssen rückwärts in die Busstrecke ausparken. Drei weitere der raren Parkmöglichkeiten im Rheinbreitbacher Ortskern werden ersatzlos gestrichen, das ist einfach nicht nachvollziehbar.“
Philip Blinde, der die Petition gestartet hat: „Ich verstehe, dass der Rat zu einer zügigen Entscheidung kommen wollte, aber keiner profitiert von der aktuellen Planung, niemand durfte beim Gehweg mitreden, aber zahlen sollen alle.“ Geht es nach ihm, soll die bestehende Planung vor Baubeginn geändert werden, „entweder durch einen Seitenwechsel des Gehwegs, oder durch die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereiches mit markiertem Weg durch Pflasterwechsel in diesem Abschnitt“.
Damit wäre seiner Meinung nach allen geholfen: „Es wäre sicher auch günstiger und schneller, sodass wir die Zeit für die Umplanung wettmachen könnten!“
Seitenwechsel des Gehwegs, oder durch die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereiches mit markiertem Weg durch Pflasterwechsel in diesem Abschnitt. Beides wäre eine passende Lösung für die betroffenen Bürger!