Bad Honnef – Es war ein Nervenspiel im DragonDome. Gegen die Löwen aus Erfurt, die mit den Ex-Drachen Paul Albrecht und Samuel Nellessen antraten, taten sich die Drachen schwer. Knapp zwei Minuten vor dem Ende führten die Gäste 93:91. Als nur noch 11 Sekunden Spielzeit auf der Uhr standen, fasste sich Smith ein Herz und holte mit einem Dreier die vielbejubelte Führung für die Drachen. 9 Sekunden vor dem Ende bekamen die Hausherren zwei Freiwürfe zugesprochen, die wiederum Smith verwandelte. Beim ihrem letzten Gegenangriff verloren die Erfurter den Ball. Dann war die Partie beim Stande von 96:93 für die Rhöndorfer beendet.
Bester Werfer bei den Dragons war Timothy Smith mit 28 Punkten, Janne Müller kam auf 24. (Hh)
Dramatisches Duell im DragonDome!
Von Klaus Beydemüller
Dragons und Löwen lieferten sich am Samstagabend 40 Minuten lang ein bissiges Duell. Erst in den letzten Sekunden machte Rhöndorf den Deckel drauf und schickte Erfurt mit einer bitteren 96:93-Niederlage (52:49) im Gepäck auf die Heimfahrt. Damit bleiben die Rheinländer auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.
Den rund 820 Fans im DragonDome stockte der Atem, als Tim Smith Jr. von Marco Rahn an der Dreier-Linie angepasst wurde und zum Wurf hochging. Es waren noch elf Sekunden auf der Uhr und die Löwen lagen mit 93:91 vorne. Der US-Amerikaner drückte ab, der Ball war gefühlt eine Ewigkeit lang in der Luft, bevor er im Korb und dann in die Gemüter der Erfurter einschlug. Löwen-Coach Florian Gut nahm sofort eine Auszeit, um einerseits den entscheidenden Spielzug mit seinem Team zu besprechen, andererseits wollte er den Einwurf in Rhöndorfs Spielhälfte haben. Doch der Plan ging nicht auf. Paul Albrecht suchte Noah Kamdem, scheiterte aber an den Händen von Tim Smith Jr., der prompt gefoult wurde. Die fälligen Freiwürfe verwandelte der Forward sicher zum 95:91 und krönte damit seine starke Vorstellung. Der Versuch von Jan Heber nochmals per Distanzwurf in Schlagdistanz zu kommen, scheiterte …
Zunächst mussten allerdings die Dragons eine Hiobsbotschaft verdauen. Die alte Muskelverletzung von Kelvin Omojola machte sich wieder bemerkbar und verhinderte erneut den Einsatz des Spielmachers. Also musste Rhöndorf einmal mehr ohne etatmäßigen Playmaker starten. Trotzdem fanden die Dragons gut in die Begegnung. Das Spiel wogte hin und her, mal waren die Hausherren dann wieder die Gäste vorn (10“/27:25).
Der Beginn des zweiten Viertels verlief für die Dragons dann suboptimal. Rhöndorf ließ es in der Defensive an der notwendigen Intensität vermissen und ermöglichte den Löwen einen 7:0-Lauf zum 32:27 (12“). Vor allem der Ex-Drache Paul Albrecht (20 Pkt. Und 11 Reb.) war in der Phase sehr präsent und in Korbnähe nicht zu stoppen. Die Drachen ließen sich aber nicht abschütteln und gingen durch einen Dreier von Alexander Lagerman in der 18. Minute ihrerseits wieder mit 48:44 in Führung. Den knappen Vorsprung rettete Rhöndorf in die Halbzeitpause (52:49).
Gefällt Ihnen Honnef heute? Möchten Sie weniger Werbung sehen?
Das dritte Viertel war zunächst ein Spiegelbild des zweiten Spielabschnitts. Die Löwen legten 9:0 Punkte hin und gingen mit 59:52 in Front. In der 24. Minute lagen die Erfurter dann erstmals zweistellig vorn (65:55). Inzwischen dürften aber die Comeback-Qualitäten der Dragons bekannt sein. Janne Müller weckte sein Team mit einem Dreier und plötzlich lief der Offensiv-Motor der Gastgeber wieder an. Da nun auch in der Verteidigung konsequenter gearbeitet wurde, verkürzten die Dragons den Rückstand auf drei Punkte (72:69).
Der letzte Spielabschnitt war dann an Spannung kaum zu überbieten. Rhöndorf glich binnen zwei Minuten aus (74:74), in der restlichen Spielzeit entstand ein offener Schlagabtausch. Besonders zwischen Noah Kamdem (23 Pkt./9 Reb.) und Tim Smith Jr. (28 Pkt./8 Reb.) entwickelte sich ein hochinteressantes Duell. Mit dem besseren Ende für die Dragons. Auch dank eines starken Danas Kazakevicius, der nicht nur neun Rebounds einsammelte, sondern in der entscheidenden Phase drei Blocks markierte. Ein Sonderlob verdiente sich zudem Janne Müller, der 24 Punkte zum Sieg beisteuerte und verglichen mit Erfurts erfahrenen Aufbauspieler Tyseem Lyles (27 Pkt.) hervorragend abschnitt. Aber auch Dyami Janeck gab auf der Playmaker-Position eine gute Figur ab.
Der Erfolg gegen die Löwen stellte einmal mehr die Einstellung des Teams unter Beweis, der die Dragons schon in der Meisterschaftssaison ausgezeichnete: aufgegeben wird nicht! Darauf darf sich auch Porsche BBA Ludwigsburg einstellen, die derzeit punktgleich mit Rhöndorf den Tabellenführer Köln jagen.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Ich bin extrem stolz auf meine Spieler, dass sie nie aufgegeben und immer weiter an sich geglaubt haben. Dieser Sieg war mehr als ein normaler Sieg. Danke an die Halle für die tolle Unterstützung!“
Dragons Rhöndorf: Smith (28 Pkt./3-3er/8 Reb.), Bucur, Pilipovic (10/2), Reinhart, Lagerman (8/2), Kazakevicius (9/9 Reb.), Diallo, Marco Rahn (8), Janeck (9/1), Müller (24/3), Behrendt, Scepanovic
CATL Basketball Löwen: Lyles (27 Pkt./5-3er), Schiller (2), Albrecht (20/2/11 Reb.), Nellessen (3/1), Kunzewitsch (1), Kamdem (23/9 Reb.), Brand, Ceesay (4), Heber (13/1)