LeserInnenbrief

Verkehrswende?

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Dass die Unterstützer des Schönwetter-Radverkehrs am liebsten alle Straßen für den Autoverkehr sperren würden, ist verständlich und gilt als Zeichen der Verkehrswende. Nicht so in Bad Honnef. Dort werden reine Fuß- und Radwege gesperrt: So am nördlichen Ende der dort einen schmalen Weg bildenden Wolkenburgstraße in Rhöndorf. Ohne vorherige Ankündigung in der Presse wurde der Weg vor gut drei Monaten gesperrt, was bei dringenden Arbeiten an Versorgungsleitungen laut Ordnungsamt normal sei. Etwa 10 Tage wurde an neuen Leitungen (der Weg war wegen eines bis zur Grundstücksgrenze reichenden Groß-Neubaus abgerutscht) gearbeitet, bis ein Wegnachbar Angst um seinen Baum hatte, dessen Standsicherheit durch die neue Leitungsverlegung wohl bedroht sei. Folge: Sofortige Arbeitseinstellung. Und das seit jetzt etwa zwei Monaten. Das Ordnungsamt fühlt sich nicht zuständig, die Bad Honnef AG als Auftraggeber entschuldigt sich mit Betriebsferien beim Leitungsbau-Unternehmer aus Rheinland-Pfalz. Und die Wegebenutzer? Sie haben die Sperrschilder zur Seite geräumt und nutzen den ihnen vertrauten Weg weiterhin, wenn auch auf halsbrecherische Weise. Wie oft in unserer Stadt: Keiner ist verantwortlich, keiner fühlt sich verantwortlich. Die „städtisch verbürgte Lebensfreude“ ist an der Wolkenburgstraße zu besichtigen. An diesen Spruch erinnerte sich auch eine den Weg häufig benutzende Radfahrerin, als ihr ein Herr der Stadtverwaltung nach acht Wochen unnötiger Sperrung den mitfühlenden Rat gab, doch einen anderen Weg zu nutzen.

Wolfgang Flume

verkehrswende

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