Bad Honnef – In Bad Honnef wollte der Allgemeinmediziner Dr. Klaus Weckbecker heute damit beginnen, 400 Ü80-Jährige gegen Corona zu impfen. Am Mittwoch bekam er vom Impfzentrum die Information, es stünde kein Impfstoff zur Verfügung. Obwohl alles vorbereitet war, musste die Aktion abgesagt werden. Laut Rhein-Sieg-Kreis handele es sich bei Impfungen in Praxen um Pilotprojekte, die für die Monate März bzw. April angedacht worden seien. Weckbecker hingegen behauptet, für ihn sei klar kommuniziert worden, dass jetzt geimpft werden solle.
Was im Rhein-Sieg-Kreis nicht klappt, ist im Landkreis Nordwest-Mecklenburg kein Problem. Dort wird bereits in mehreren Praxen geimpft.
Da der von Bund und Ländern erstellte Impfplan eigentlich vorsieht, dass Hausärzte erst dann eingesetzt werden, wenn mehr Impfstoff verfügbar ist, war das Impf-Projekt nicht leicht umzusetzen, berichtet Landrätin Kerstin Weiss. Es habe einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, vom Land Mecklenburg-Vorpommern die Genehmigung dafür zu bekommen.
In der Praxis wurden an der Ostsee die an dem Projekt teilnehmenden Praxen organisatorisch zu „Außenstellen der Impfzentren“ gemacht. Somit können Impflinge als Wunschort für die Impfung auch die Arzt-Praxis angeben.
Theoretisch könnten im Impfzentrum St. Augustin täglich 2000 Menschen geimpft werden, doch wegen des fehlenden Impfstoffes sind es deutlich weniger. Am ersten Tag waren es 450. Sollten sich alle Einwohner des Rhein-Sieg-Kreises impfen lassen, würde das bei optimaler Auslastung bei einer Impfung fast ein Jahr dauern.
Überlegt wird zurzeit, ein weiteres Impfzentrum im linksrheinischen Meckenheim einzurichten.