NRW – Die Landesregierung und Vertreter des organisierten Karnevals haben sich am Dienstag, 14. Dezember 2021, auf einen gemeinsamen Fahrplan mit Blick auf die kommende Session 2021/2022 verständigt. Der Karneval wird angesichts des Infektionsgeschehens, der Belastung der Krankenhäuser und der großen Unsicherheit durch die Omikron-Variante auch in dieser Session nicht wie gewohnt stattfinden können.
So erscheinen Veranstaltungen, bei denen sich viele Menschen in engen Innenräumen begegnen, auch in der Session 2021/ 2022 nicht verantwortbar. Das gilt etwa für Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen, bei denen Abstandgebote und Maskenpflicht nur schwerlich umsetzbar sind. Das Infektionsgeschehen und die Belastung der Krankenhäuser machen Karnevalsveranstaltungen selbst für Geimpfte oder Genesene unter Einhaltung hoher Schutzmaßnahmen (2G+) nicht bedenkenlos möglich.
In enger Abstimmung mit der Landesregierung werden die Karnevalsveranstalter daher mit Blick auf den Gesundheitsschutz auf entsprechende Veranstaltungen verzichten. Um existenzgefährdende Absagen zu vermeiden, wird eine Absicherung durch Wirtschaftshilfen für Vereine und Veranstalter notwendig werden. Der Staat hilft hier bei pandemiebedingten Absagen mit finanzieller Unterstützung unter anderem durch den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen, der für Karnevalsveranstaltungen bei pandemiebedingten Absagen auf nachdrücklichen Einsatz des Landes einschlägig ist, sowie dem Förderprogramm „Neustart miteinander“ des Landes für eingetragene Vereine.
Zum Straßenkarneval gibt es noch keine Entscheidung.
Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner bewertet den Verzicht der großen Karnevalsverbände in NRW auf Veranstaltungen in Innenräumen als sinnvoll. Die Proklamation der Wäscherprinzessin wird digital stattfinden.
Katja Dörner: „Es ist sehr schade, aber auch richtig, dass der Sitzungskarneval abgesagt wird. Für die Vereine ist es wichtig, dass das Land sie finanziell unterstützen will. Damit hat sich auch mein Einsatz in dieser Frage über den Städtetag NRW gelohnt. Es ist gut, dass die Vereine nicht im Regen stehen gelassen werden. Selbstverständlich ist dies für die Menschen im Rheinland, die den Karneval lieben, eine traurige Entscheidung. Aber angesichts der Ungewissheiten, die wir mit der Omikron-Variante haben, ist es besser, auf Nummer Sicher zu gehen.“
Vor diesem Hintergrund hat die OB in Absprache mit Beuels Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn zudem entschieden, dass die Proklamation der Wäscherprinzessin in Beuel nicht in Präsenz stattfinden kann. Bereits seit einiger Zeit plant die Stadt, die traditionell die Proklamation veranstaltet, auch mit einem Plan B in digitaler Form. Dieser kommt nun zum Einsatz. „Ziel ist es weiterhin, unsere Wäscherprinzessin Lena l. Ende Januar zu proklamieren“, so Katja Dörner.