Zeckenschutz ist gut – Kontrolle ist besser!

Bad Honnef. Zeckenstiche können für Mensch und Tier zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten verursachen. Hat sich eins der lästigen Insekten erstmal fest gebissen, können Mensch und Tier zum Teil lebensbedrohlich erkranken.

Die Möglichkeit eines Zeckenstiches mit allen möglichen Konsequenzen ist in anderen Regionen Deutschlands vielleicht höher, doch auch hier in der Region kann es zu Zeckenstichen kommen. Daher gilt grundsätzlich: Nach einem ausgiebigen Aufenthalt im Freien sollten Mensch und Tier gründlich kontrolliert werden, ob Zecken auf der Suche nach Nahrung auf ihrem Körper gelandet sind.

Zecken kommen praktisch überall vor, wo es Pflanzen gibt. Die Zecke klettert auf einen Grashalm, ein Gebüsch oder Unterholz. Wenn ein Mensch oder ein Tier vorbeikommt, wird sie bei Kontakt abgestreift und hält sich fest. Auch wenn die Meinung weit verbreitet ist: Zecken fallen nicht von Bäumen und können auch nicht springen!

Der beste Schutz sind geschlossene Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel). Werden die Hosenbeine dann auch noch in die Socken gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen, was es wiederum leichter macht, sie zu entdecken. Denn Zecken stechen glücklicherweise nicht sofort zu, sondern suchen sich eine geeignete Stelle.

Ist es mal zu einem Zeckenstich gekommen, ist das Entfernen der Zecke schon mal schwierig: Kann der Kopf nicht restlos entfernt werden, drohen Infektionen. Hat sich eine Zecke in das Fell des Vierbeiners verirrt und fest gebissen, helfen Zeckenzangen und Zeckenhebel den ungewollten Besucher zu entfernen. Wird jedoch ein Mensch von einer Zecke gestochen, sollte der Gang zur Ärztin bzw. zum Arzt die Konsequenz sein. Denn hier kann das Insekt vollständig entfernt und die Stichstelle fachkundig in Augenschein genommen werden. Es ist auch immer ratsam, die Stelle zu beobachten, ob sich nach einigen Tagen bis Wochen eine deutliche ringförmige Hautrötung um den Stich herum bildet. Denn dann wird ein Arztbesuch unverzüglich empfohlen.

Und was ist mit Borreliose? Wichtig: Nicht jede Zecke überträgt Borreliose! Ein Zeckenstich bedeutet nicht automatisch, dass der Erreger übertragen worden ist. Nach einem Einstich dauert es 1-2 Tage bis Borrelien übertragen werden. Wenn dann ein Hautausschlag zu sehen ist, sollte sich das die Hausärztin bzw. der Hausarzt ansehen. Aber auch unspezifische Beschwerden wie Wanderröte, Gelenkschmerzen oder neurologische Symptome nach Zeckenstich können Hinweise auf eine Borreliose darstellen. Die Therapie erfolgt dann mittels Antibiotikagabe.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Sie wird durch das FSME-Virus ausgelöst und vor allem in den Monaten März bis November durch Zeckenstiche übertragen. Die wesentlichen Verbreitungsgebiete Deutschlands liegen in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, Thüringen, im Saarland (Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld) und seit 2014 mit dem Vogtlandkreis auch in Sachsen. Es gibt noch weitere Gebiete innerhalb Deutschlands in denen FSME-Einzelerkrankungen aufgetreten sind, die jedoch aufgrund des sporadischen Auftretens nicht als FSME-Risikogebiete deklariert werden.

Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich. Eine Infektion nach Zeckenstich zeigt grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen.

Ein effizienter Schutz bietet die Schutzimpfung. In der Regel sind 3 Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen. (1. Impfung Tag 0, 2. Impfung 4 Wochen später, 3. Impfung nach 6 Monaten). Bei vollständiger Impfung kann mit einem 99% Schutz der Geimpften vor FSME gerechnet werden. Es wird eine Auffrischung nach 3 Jahren empfohlen. Nach zwei Impfungen besteht ein 98% Schutz, der allerdings nur etwa ein Jahr anhält. (ar)

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