St. Josef: Abschied von der Schulkapelle

Weihbischof Puff predigt während des Abschiedsgottesdienstes | Foto: Erzbistum Köln/Weyand

Bad Honnef. Mit einem besonders gestalteten Gottesdienst hat die Schulgemeinschaft von St. Josef in Bad Honnef am Dienstag, 15. Mai, den Abschied von der alten Schulkapelle gefeiert. Die zeremonielle Entwidmung des Kirchenraums, auch Profanierung genannt, wurde im Auftrag des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki vom Kölner Weihbischof Ansgar Puff vorgenommen.

Schulleiter Stefan Rost würdigte in seiner Ansprache die besondere Bedeutung der Kapelle für die Schulgeschichte. Gleichzeitig richtete er den Blick nach vorne: „Dieser Raum, egal in welchem Zustand, hat zu allen Zeiten das Schulleben von St. Josef nachhaltig geprägt; hier wurden unzählige Gottesdienste gefeiert, hier ist die Keimzelle unseres Wirkens und Tuns: Die St. Josef Schule als solche ist und bleibt ein Kirchort, an dem die Frohe Botschaft durch die Begegnungen von Schülern und Lehrern und durch das tägliche Tun fassbar wird.“

Schulseelsorger Pfarrer Torsten Kürbig betonte weiterhin, dass nicht die bloßen Steine der Kirche entscheidend seien, damit der Glaube an St. Josef lebendig bleibe: „Die Kirche, die Jesus gegründet hat, besteht vor allem aus lebendigen Steinen. Und diese lebendigen Steine sind in unserer Schulgemeinschaft St. Josef, die Schülerinnen und Schüler, die Kolleginnen und Kollegen im Lehrerkollegium genauso wie die Mitarbeitenden und die Eltern.“

Die Schulkapelle von St. Josef hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem die Franziskanerinnen von Nonnenwerth die Schule St. Josef im Jahr 1900 gegründet hatten, wurde am 3.10.1908 die damalige Schulkapelle eingeweiht. Ab 1920 beherbergte sie einen künstlerisch wertvollen Hochaltar von Prof. Dr. Karl Menser und ab 1928 eine pneumatische Klaisorgel. 1945 beschlagnahmte das amerikanische Militär die Schule und baute die Kapelle zu einem Spielcasino um. Mit dem Einzug eines belgischen Jungengymnasiums wurde sie wieder in einen Sakralraum umgewandelt. 1954 übernahmen die Schwestern von Nonnenwerth erneut die Trägerschaft der Schule und gaben der Kapelle nach und nach ihre heutige Form. Zuletzt wurde das Gebäude 2002 renoviert.

Die Profanierung der Schulkapelle war notwendig geworden, da sie auf dem Baufeld für den geplanten Schulneubau steht und daher in den nächsten Monaten abgebrochen werden muss. Im neuen Schulgebäude steht der Schulgemeinschaft künftig die Kapelle im Haus Magdalena zur Verfügung. Darüber hinaus soll es im Hauptgebäude einen neuen Raum der Stille geben. Im guten Miteinander von Schule und Gemeinde vor Ort finden die Schulgottesdienste künftig in der benachbarten Pfarrkirche St. Johann Baptist statt.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.