Betrüger nutzen Corona-Situation

//

Corona-Maschen der Betrüger am Telefon

Die Maschen der Betrüger am Telefon sind variantenreich und haben alle nur ein Ziel: Sie wollen ihren Opfern Geld aus der Tasche ziehen. Aktuell nutzen sie dafür auch die Situation rund um die Corona-Pandemie aus. Die Kriminellen geben sich dabei als falsche Polizisten, falsche Enkel oder Nachhilfelehrer aus. Die Polizei zeigt, wie sich jeder vor Betrug am Telefon schützen kann.

Enkeltrick: Neue Masche mit Covid-19

Insbesondere ältere Menschen werden derzeit Opfer einer Abwandlung des Enkeltricks im Zusammenhang mit den Corona-Virus. Am Telefon geben sich die Täter als Angehörige aus und behaupten, mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Die Kriminellen täuschen vor finanzielle Unterstützung für die Behandlung zu benötigen. Sie bitten ihre Opfer um Geld und andere Wertgegenstände, die ein Freund abholen wird.

Personen, die von erkrankten Angehörigen telefonisch kontaktiert werden, sollten bei Geldforderungen besonders misstrauisch werden!

Fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, den Namen des Enkels, der Nichte usw. selbst zu nennen. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Namen zu erraten.
Wenn Sie Anrufer nicht sofort erkennen: Fragen Sie nach Dingen / Begebenheiten, die nur der echte Verwandte kennen kann.
Rufen Sie Verwandte unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Wenden Sie sich sofort an die Polizei unter 110, wenn Ihnen die Situation verdächtig erscheint.

Falsche Mitarbeitende des Gesundheitsamtes

Betrüger geben sich am Telefon als angebliche Mitarbeitende eines Gesundheitsamtes aus und fordern dazu auf, einen Corona-Test zum Preis von lediglich 5000-7000 € durchzuführen. Eine Abwandlung des Vorgehens ist, dass Täter unter dem gleichen Vorwand bei Betroffenen an der Haustür klingeln und so versuchen in die Wohnung zu kommen.

Lassen Sie sich nicht darauf ein kostenpflichtige Tests auf Covid-19 an der Haustür und nach telefonischer Aufforderung durchzuführen. Fragen Sie Ihren Hausarzt oder das Gesundheitsamt, ob ein Test für Sie angeordnet wurde. Übergeben Sie kein Geld an vermeintliche Tester an Ihrer Haustür. Lassen Sie sich auch durch Drohungen nicht verunsichern. Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher: Sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. Bei akuter Bedrohung rufen Sie die Polizei unter 110.

Falsche Microsoft-Mitarbeiter haben es auf Personen im Homeoffice abgesehen

Betrug durch falsche Mitarbeitende von Microsoft gibt es bereits seit einigen Jahren. Nun haben sich die Täter auf die aktuelle Situation während der Corona-Pandemie und den vielen Personen im Home-Office eingestellt. Sie geben vor, Mitarbeitenden bei „My IT Department“ oder „from my Company“ zu sein. Die Täter und Täterinnen sprechen oft englisch mit indischem Akzent. Sie versuchen die Angerufenen dazu zu bewegen, u.a. eine Fernwartung zu installieren.

So schützen Sie sich vor dieser Masche:

Gewähren Sie Fremden keinen Fernzugriff auf Ihren Computer. Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen unaufgefordert keinen Kontakt zu Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter ungebeten bei Ihnen melden, legen Sie auf.

Sollten Sie Opfer geworden sein: Schalten Sie den Computer aus und trennen Sie den Rechner vom Internet.
Ändern Sie über einen nicht-infizierten Rechner unverzüglich alle Passwörter.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und Meldung bei Microsoft unter www.microsoft.com/de-DE/concern/scam.

Tipps für Unternehmen:

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden im Homeoffice für die aktuelle Gefahr. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeitenden die eigenen IT-Hotline-Mitarbeiter kennen. Richten Sie auch für solche Fälle eine Hotline ein, die Ihre Mitarbeitenden anrufen können. Wer Opfer geworden ist, sollte den Rechner von der eigenen IT-Sicherheit überprüfen lassen. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und Meldung bei Microsoft unter www.microsoft.com/de-DE/concern/scam.
Mehr Tipps für IT-Sicherheit

Falsche Mitarbeiter von Telekommunikationsdienstleistern

Vermeintliche Mitarbeiter bekannter Telekommunikationsanbieter kontaktieren derzeit verstärkt Personen wegen einer Netzüberlastung. Sie erklären, dass aufgrund der Corona-Krise viele Menschen zuhause bleiben müssten und das führe zu einer Überlastung des Netzes. Deswegen würden Mitarbeitende des Anbieters vorbeikommen, um neue Leitungen zu legen und den Router auszutauschen. Auf diese Weise wollen Kriminelle in die Wohnungen Ihrer Opfer gelangen und Wertsachen sowie Bargeld stehlen.

Kontaktieren Sie die Firma, die vermeitlich bei Ihnen angerufen hat, beispielsweise über deren Kundenhotline. Diese finden Sie auf der Website der Firma oder in Ihren Vertragsunterlagen. Vereinbaren Sie gegebenenfalls einen Telefontermin. Sprechen Sie am Telefon nicht über persönliche und finanzielle Verhältnisse.
Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint: Rufen Sie die Polizei unter 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion.

Falsche Gewinnversprechen

Telefonisch werden Betroffene über Geldgewinne informiert. Der Gewinn soll zunächst im Beisein eines Notars und zwei Sicherheitsleuten übergeben werden. Kurz darauf wird dem Opfer jedoch mitgeteilt, dass eine persönliche Übergabe aufgrund des Corona-Virus nicht möglich sei und der Gewinn transportiert werden müsse. Die Transportkosten in Höhe von mehreren Hundert Euro können aber nicht in bar angenommen werden. Der Geschädigte wird aufgefordert das Geld in Form von Google-Play-Karten zu besorgen. Andere Guthaben-Karten wie beispielsweise die von Steam, Amazon oder iTunes sind hier ebenso denkbar. Hat ein Opfer die Karten besorgt, meldet sich eine Stunde später der Täter und bittet um die Übermittlung der Codes.

Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben. Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern. Machen Sie keine Zusagen am Telefon.

Betrügerische Nachhilfelehrer

Weil die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen sind, haben sich findige Kriminelle auch auf Nachhilfe spezialisiert. Sie unterbreiten Eltern telefonisch Angebote zum Nachhilfeunterricht: Versprochen wird ein Nachhilfelehrer oder – lehrerin, wenn ein monatlicher Abo-Vertrag in Höhe von mehr als ein Tausend Euro abgeschlossen wird. Tatsächlich aber, tauchen die versprochenen Nachhilfekräfte gar nicht erst auf.

Wenn Betroffene den Betrug bemerken, ist ein Rücktritt vom geschlossenen Vertrag u. U. nicht mehr möglich. Der Trick: die Nachhilfelehrer rufen an und verwickeln die Geschädigten so geschickt in ein Gespräch, dass diese einer telefonischen Nachhilfestunde zustimmen. Diese wird gleich abgehalten – der eigentliche Lerninhalt geschickt umschifft. Wer eine solche Stunde online oder telefonisch mitmacht, hat eine Leistung in Anspruch genommen, die dem rein mündlich geschlossenen Vertrag Gültigkeit verliehen könnte.

So wehren Sie sich gegen Vertragsabschlüsse am Telefon:

Lassen Sie sich nicht auf lästige Anrufer ein, die Ihnen Angst machen wollen. Legen Sie einfach auf. Bedenken Sie: Am Telefon geschlossene Verträge sind gültig, besonders dann, wenn Sie direkt am Telefon eine Leistung des Vertrages in Anspruch nehmen. Geben Sie nie Ihre Kontodaten am Telefon preis.
Bei Fragen zu Verträgen, wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale. Dort erhalten Sie auch viele weitere Hinweise und Informationen.

Falsche Mitarbeitende der Landesbank

In anderen Fällen geben sich Betrüger am Telefon auch als Mitarbeitende von Landesbanken aus. Sie erklären, dass der TAN-Generator überprüft werden müsse. Dies sei aufgrund der Corona-Krise nur per Telefon möglich. Angerufene sollen nun ihre EC-Karte in den TAN-Generator stecken und einen vom Mitarbeitenden genannten Startcode eingeben. Daraufhin erscheint auf dem Generator ein anderer Code, der dem Bankmitarbeiter genannt werden soll. Auf diese Weise können sich die Betrüger Zugang zum Onlinebanking der Betroffenen verschaffen und getätigte Transaktionen umleiten.

Bedenken Sie: Ihre Bank wird Sie nie dazu auffordern, Code und andere sensible Informationan am Telefon preiszugeben.

Geben Sie nie Ihre PIN oder andere Zugangsdaten zu Ihrem Online-Banking am Telefon weiter.
Legen Sie auf und kontaktieren Sie selbst ihre Bank oder ihren zuständigen Bankberater.

 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.