Bonn – Wie sieht die Schule von morgen aus? Und welche Lehren ziehen wir aus der Corona-Pandemie? Diese Fragen standen am Dienstag bei einer Bildungskonferenz der Bonner SPD im Mittelpunkt. Eingeladen hatte die Vorsitzende und Bundestagskandidatin Jessica Rosenthal, um über die Perspektiven in der Bildungspolitik zu sprechen. Rosenthal, selbst Lehrerin an einer Bonner Gesamtschule, freute sich über die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen: „Ich möchte, dass Bildungspolitik auf Bundeseben eine größere Rolle spielt und auch im nächsten Bundeshaushalt stärker berücksichtigt wird. Das ist der Grund, weshalb ich für den Bundestag kandidiere, denn ich erlebe jeden Tag in der Schule, woran es in unserem Bildungssystem noch hakt.“
Die Veranstaltung, die online stattfand, teilte sich erst in zwei Foren auf: eins zum Thema Digitale Schule und ein weiteres Forum zum Thema Vielfalt in der Schule. Dort sprachen Expert:innen aus Politik und Praxis über die Herausforderungen vor und während der Pandemie. Sabine Kreutzer, Schulleiterin an der Marie-Kahle-Gesamtschule, fasste die Debatte zusammen: „Die Lösungen für alle Herausforderungen sind im System Schule grundsätzlich vorhanden. Wir brauchen sie nicht von außen. Was wir brauchen, sind Ressourcen wie Zeit.“
In einem Abschlusspodium moderiert von Christian Ganseuer, Leiter des Bildungsbereichs beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam Ideen und Visionen für die Schule von morgen.
Saloua Mohammed, Sozialarbeiterin aus Bonn-Tannenbusch, sprach sich für eine Schule aus, die Rassismus und Diskriminierung entschieden bekämpfe: „Wir müssen in Schulen einen Raum schaffen, in dem Ungleichheiten aller Art keinen Platz haben und wir einen stärkeren Fokus auch auf die politische Bildung legen.“ Laura Körner von der Bezirk-SV forderte mehr Chancengleichheit, damit jedes Kind die beste Bildung bekäme.
Maike Finnern, Bundesvorsitzende der GEW warb auch für bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte: „Es geht dabei zum einen um eine gleiche Bezahlung für alle Lehrkräfte, unabhängig von der Schulform, aber auch um mehr Zeit für die Zusammenarbeit im Team, um gemeinsam guten Unterricht umsetzen zu können. Chancengleichheit kann nur mit guten Arbeitsbedingungen gelingen.“
Jessica Rosenthal bekräftigte in einem starken Plädoyer ihren Anspruch, sich entschieden für das Thema Bildung auch im Bundestag einzusetzen: „Genau für diese Visionen, die wir heute hier entwickelt haben, möchte ich im Bundestag streiten. Denn eins ist klar: die Schule der Zukunft muss Unterstützung bekommen. Zum einen aus der Gesellschaft, aber auch ganz praktisch durch eine bessere Finanzierung und eine bessere Ausstattung mit Lehrkräften, Schulsozialarbeit und allen Voraussetzungen, die für ein gutes Lernen gebraucht werden. Das zu erreichen ist meine Aufgabe, wenn ich im September in den Bundestag gewählt werde und ich werde mich mit aller Kraft an die Umsetzung geben!“
Ein Beitrag der SPD Bonn