Bad Honnef – Gestern gab der Rhein-Sieg-Kreis bekannt, dass in der Asklepios-Klinik in St. Augustin ein Corona-Impfzentrum entstehen wird. Diese Information warf bei manchen Bürgerinnen und Bürgern Fragen auf.
So rechnete der Bad Honnefer Rolf Thienen vor:
1. Im rechtsrheinischen (rrh) Rhein-Sieg_Kreis (RSK) wohnen laut Wikipedia 428.000 Menschen.
2. Täglich können in der Asklepios-Kinderklinik 2.000 Menschen geimpft werden.
Folgen:
„Wird täglich 12 Stunden ohne Unterbrechung geimpft, dauert es ca. 214 Tage, bis der rrh. RSK durchgeimpft ist. Das bedeutet weiterhin, sollte es in den 214 Tagen wirklich gelingen, alle Menschen durchzuimpfen, würde das bedeuten, dass alle 36 Sekunden jemand geimpft werden müsste. Ohne Unterbrechung, ohne Sonn- und Feiertage!“
Thienens Fazit: „Unmöglich“. Sein Resümee: „Die Impfaktion wird uns, selbst unter den selbstausbeuterischsten Bedingungen des medizinischen Personals noch mindestens das gesamte kommende Jahr alleine im rrh. RSK beschäftigen“.
Thienen weiter: „Diese meine Überlegungen sollen keine Kritik sein sondern im Gegenteil dazu beitragen, dass wir uns bewusst werden, dass wir uns bei aller Anstrengung der Gesundheitsamtes und des medizinischen Personals noch eine geraume Zeit unmittelbar mit dem Virus auseinanderzusetzen haben. Abgesehen davon dass wir nicht wissen, was noch alles auf uns zukommt.“
Gefragt wurde aber auch, wie denn ältere Menschen oder Menschen mit einem Handicap zum Impfzentrum nach St. Augustin kämen.
Die Pressestelle des Kreises teilte auf Anfrage mit, dass der Kreis auch mobile Teams zusammenstellen wird, die dann in die Kommunen und beispielsweise Pflegheime fahren werden, um vor Ort zu impfen.
Ansonsten ist es der Wunsch des Kreises, ein weiteres Impfzentrum linksrheinisch zu installieren.
Dass die Impfaktion noch viele Fragen aufwerfen wird, ist auch dem Landrat Sebastian Schuster klar: „Wir haben hier eine Herkulesaufgabe zu bewältigen.“
Die Kommunen selbst haben übrigens mit den Impfmaßnahmen nichts zu tun.