Diana Kinnert - Screen: https://www.youtube.com/watch?v=L1DavjeLKio

Einsamkeit hat viele Facetten

Bad Honnef – Und in diese Facetten hat Diana Kinnert ihrem Publikum in der gut gefüllten Aula der Gesamtschule St. Josef an diesem Abend Einblick gewährt. Eingeladen hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema ‚Gemeinsam statt einsam. Die gesellschaftliche Vereinsamung von Jung und Alt – Ursachen und Lösungen‘; die Referentin Diana Kinnert ist eine bekannte gesellschaftspolitische Publizistin, die sich vor vielen anderen mit dem Thema der Einsamkeit als gesellschaftliches Phänomen beschäftigt und früh das Engagement der Politik dazu eingefordert hat. Nach ihrer Einschätzung sind in Deutschland etwa 20 Prozent der Menschen einsam; da das Thema schambehaftet ist, dürfte die Dunkelziffer hoch sein. Jedes Alter ist betroffen. Wer chronisch einsam ist, droht darüber krank zu werden und hat eine deutlich frühere Sterbewahrscheinlichkeit.

Nach Diana Kinnert gibt es eine Fülle von Ursachen für Einsamkeit. Dazu gehören die großen gesellschaftlichen Trends wie Corona, Individualisierung der Gesellschaft, wachsende Mobilität in Privat- und Berufsleben ebenso wie die zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche, die Begegnung, Auseinandersetzung mit anderen entbehrlich macht.

In seinem Grußwort wies der 1. Beigeordnete Holger Heuser auf die von Seniorenvertretung, Bündnis für Familie, Gesundes Bad Honnef und Stadt getragene Initiative ‚Gemeinsam statt einsam‘, einem ehrenamtlich getragenen Besuchsdienst für alte Menschen hin. Susanne Langguth, Seniorenvertretung, die die Diskussion moderierte erhoffte sich von dem Abend neue Impulse für die Arbeit dieser Initiative ggf mit Blick auf jüngere Menschen.

Für die kommunale Ebene ergeben sich aus dem Abend vor allem folgende Handlungsfelder: 1. Sensibilisierung von Eltern, Lehrern, Ärzten und Pflegepersonal für das Thema. 2. Stärkung des Ehrenamts und frühzeitiges Anwerben von Bürgern, die vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben stehen. 3. Schaffung von Begegnungsstätten und -möglichkeiten, was auch in besonderer Weise bei der Quartiersentwicklung zu berücksichtigen ist.

Dr. Johann Christian Koecke

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