Bad Honnef – Bad Honnefer Einzelhändler sind dringend auf öffentliche Hilfe angewiesen und den Willen der Bürgerinnen und Bürger, lokal einzukaufen.
In Zeiten von coronabedingten Einschränkungen ist die Versorgung jedoch nicht so einfach. Geschäfte haben nur eingeschränkte Öffnungszeiten, oftmals bilden sich vor den Geschäften wegen Einlassbegrenzungen lange Schlangen und manche Kunden scheuen den Weg zu ihrem Händler auch aus Angst vor Ansteckung.
Besonders hart trifft es die Restaurants. Sie dürfen nur außer Haus verkaufen. Bedeutet: Entweder holt der Kunde das bestellte Essen ab oder es wird geliefert, was in der Regel die Bestellung deutlich verteuert. Besonders Bürgerinnen und Bürger, die ihre Haushaltskasse nicht so stark belasten können, sind hier benachteiligt, werden vermutlich nicht so ohne Weiteres Essen im Restaurant bestellen. Die Restaurants müssen somit auf diese Kunden verzichten.
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SPD-Ratsherr und Bürgermeisterkandidat Klaus Munk forderte kürzlich die Verwaltung auf, wenigstens den Lieferservice des Kiezkaufhauses gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Centrum-Chef Georg Zumsande hält die Kosten von 3,00 Euro für “nachbesserungswürdig”.
Die FDP kritisiert die SPD und hält die Forderung nach kostenlosem Lieferservice für „Populismus“. Da dies ein öffentliches, städtisches Angebot sei, müssten “zwingend Transportkosten berechnet werden, da auch private Anbieter wie Taxiunternehmer solche Transport Services anbieten”. Auch einige Gastronomen und Einzelhändler transportierten ihre Waren selbst zum Kunden.
Was in Bad Honnef offensichtlich nicht geht, obwohl es eine enorme Entlastung für Geschäftsleute und Kunden wäre, ist in Heidelberg kein Problem. Dort unterstützt die Stadt zu Ostern den Lieferservice von Heidelberger Geschäften und Restaurants, die von der Corona-Schließung betroffen sind: Für 1.000 Lieferungen übernimmt die Wirtschaftsförderung von Heidelberger Betrieben die Kosten, die durch die Zustellung entstehen. Für alle weiteren Lieferungen bis einschließlich Samstag, 18. April 2020, übernimmt die Stadt 50 Prozent der anfallenden Kosten.
Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner ist übrigens ebenso wie Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff parteilos und wird von der CDU, der FDP, den Freien Wählern und der Wählervereinigung unterstützt – ähnliche Verhältnisse also wie in Bad Honnef.