Man muss das mal so sagen

Probleme mit ihren Innenstädten haben viele Kommunen. In Bad Honnef hat man auf ein Mobilitätskonzept gesetzt und auf die wirtschaftliche und kreative Gestaltung der Innenstadt weitestgehend verzichtet. So versuchten es die Verantwortlichen unter anderem mit einem bürgerfeindlichen Parkraumbewirtschaftungskonzept, bei dem die Anlieger wohnungsnahe Parkmöglichkeiten verloren. Das Ziel, mit freigemachtem Parkraum mehr Auswärtige zum Shoppen nach Bad Honnef einzuladen, wurde krass verfehlt. In Einzelfällen hat diese Maßnahme sogar dazu geführt, dass junge Familien weggezogen sind. Wer will schon auf der Suche nach einem freien Abstellplatz fünfmal durch die Parkzonen fahren und dann seine vollen Einkaufstaschen samt Kindern kilometerweit schleppen?

Nichts gegen ein Mobilitätskonzept! Das allein ist aber zu wenig, zumal es keinen Hype auslöst, der für eine gewaltige Aufgabe wie Innenstadtentwicklung dringend benötigt wird. Und da haben nicht nur die Stadt, sondern auch Bad Honnefer Parteien vergessen, die Schuhe anzuziehen, um kräftig loszumarschieren. Wir erinnern uns an den berühmten Bad Honnefer Männerfilm „Es war einmal …“. Der Einstieg wurde wohl lange Zeit zu wörtlich genommen.

Dass es nun, nach fast sechs Jahren, doch heißen könnte „Es wird einmal!“, ist zu einem guten Teil der CDU zu verdanken. Letztlich war es die SeniorenUnion der CDU, die das Thema langsam in Gang setzte, so, dass es öffentlicher wurde und nun zu einem kleinen Erfolg führte. Und damit mehr Druck in den Kessel kam, haben die Fraktionen im Rat konzertiert der Wirtschaftsförderung ein wenig den Hahn zugedreht. Da hat die CDU dann wieder etwas gebremst, aber es reichte zumindest, das teure und erfolglose Kiezkaufhausprojekt zu beenden. Das dürfte insgesamt mindestens eine Summe gekostet haben, die der Stadt aus dem Fördertopf zufließen wird.

Schwamm drüber! Fast 250.000 EUR sind einerseits eine Menge Geld, für ein Projekt wie Innenstadtförderung allerdings auch nicht die Welt. Deshalb sollte jeder EUR sinnvoll und vor allem mutig und kreativ eingesetzt werden. Die Stadt, die das Geld verwalten und ausgeben wird, ist gut beraten, bei den notwendigen Akteuren den Blick in die eigene Community zu richten. So wie beim Ehrenamt. Das zählt ja zu den erfolgreichsten der Region.

 

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