Nonnenwerth – Wohl kaum eine Initiative in Deutschland hat so viel zur Rettung einer Schule unternommen, wie die Nonnenwerter Schüler- und Elterninitiativen. Sogar zwei Demos wurden organisiert, über die überregional berichtet wurde. Zahlreiche offene Briefe wurden unter anderem an die Politik sowie auch an das Trierer Bistum geschrieben.
Hintergrund ist die drohende Schließung des Gymnasiums im Sommer. Der Träger könne angeblich Brandschutzkosten im zweistelligen Millionenbereich nicht bezahlen. Die Eltern gehen davon aus, dass die Brandschutzkosten weitaus niedriger sind. Ein neutraler Sachverständiger, der das beurteilen könnte, wird nicht in die Schule gelassen.
Die Eltern hätten Interesse, die Schule selber zu übernehmen, scheitern aber bislang. Inselbesitzer und Schulbetreiber Peter Soliman verlangt einen Kapitalnachweis in Höhe der von ihm ermittelten Brandschutzkosten – für die Eltern zu viel. Soliman würde auch geringere Mindestkosten, als die von ihm ermittelten, für den Kapitalnachweis akzeptieren, wenn sie für ihn nachvollziehbar seien. Doch dazu müsste eben ein Sachverständiger ein entsprechendes Gutachten erstellen können.
Offensichtlich ist die rheinland-pfälzische Landesregierung trotz des Schüler- und Elternengagements und der Einmaligkeit der rheinland-pfälzischen Schule nicht geneigt, sich zur Rettung des Franziskus Gymnasiums auf Nonnenwerth mehr als bisher zu engagieren. Eine Anfrage von Honnef heute, ob sich die Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor Ort mit den beteiligten Personen treffen wird, um darüber zu sprechen, wie die Zukunft der Kinder und Jugendlichen gesichert werden kann, ließ sie von Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig beantworten. Ministerium und Schulaufsicht seien weiter sehr an einer guten und dauerhaft tragfähigen Lösung für das Franziskus-Gymnasium Nonnenwerth interessiert und „unterstützen auch weiterhin gern die laufenden Gespräche zwischen dem Schulträger und der verfassten Elternschaft – im Interesse der Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern sowie der Lehrkräfte“.
Für den Fall, dass eine Schließung der Schule doch nicht zu verhindern sein sollte, erarbeite die Schulaufsicht vorsorglich in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung einen Plan für ein adäquates und wohnortnahes Schulangebot für die Schülerinnen und Schüler des Franziskus-Gymnasiums Nonnenwerth, erklärt das Ministerium.
Weiter heißt es in dem Antwortschreiben, „die Schulaufsichtsbehörde ADD und das Ministerium haben sich auf Bitten der Ministerin frühzeitig in die Anstrengungen der Schulgemeinschaft eingeschaltet, so zum Beispiel bei der ordentlichen Durchführung des Schuljahrs 2021/2022 sowie der Organisation des diesjährigen Abiturs“. Von Seiten der ADD sei in diesem Zusammenhang bestätigt worden, dass ein Elternverein grundsätzlich Träger sein kann.
Bildungsministerin Stefanie Hubig gab ebenfalls keine Hinweise, die Insel besuchen zu wollen.